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Poliovirus vom Typ 1 Mahony
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Wir haben uns für das Einstellen dieser Seite entschlossen, da (wie einige ja sicher schon wissen) eine direkte Betroffenheit vorliegt. Da unsere Aktivitäten durch das PPS sehr eingeschränkt wurden, und unsere „Umwelt“ dadurch indirekt betroffen wird, möchten wir einige Informationen über PPS an alle die es interessiert, weitergeben. Des weiteren soll diese Seite soweit ausgebaut werden das es auch für Betroffene eine informative Fundgrube wird. Von medizinischen Erläuterungen, über interessante Links, Gerichtsurteile, rechtliche Fragen, Lexikon bis hin zu Erfahrungsberichten wird alles zu finden sein. Nachfolgende Erläuterungen wurden weitgehenst von uns geschrieben, wir haben jedoch auch viele Informationen aus dem “World Wide Web” zusammengetragen.
POLIO [Poliomyelitis] (Kinderlähmung) Eine kurze Einführung. Die Kinderlähmung ist eine hochansteckende Virusinfektion. Das Polio-Virus zerstört Nervenzellen, was zu bleibenden Lähmungen führen kann. So war auch der frühere US-Präsident Franklin Roosevelt auf einen Rollstuhl angewiesen. Die Krankheit kann in seltenen Fällen sogar tödlich enden, wenn das Virus z.B. die Atemmuskulatur lähmt. Ein Impfstoff, den der US-Mediziner Jonas Salk (starb am 23. Juni 1995 im Alter von 80 J.) entwickelt hatte, wurde erstmals 1955 breit eingesetzt. Davor erkrankten in Europa nach Schätzungen der Kinderhilfswerkes UNICEF jährlich rund 30000 Kinder an Polio. In Deutschland wurden nach Auskunft des Robert Koch-Instituts 1958 noch knapp 5400 neue Fälle registriert. In der Bundesrepublik begann die Schluckimpfung mit dem Stoff auf einem Zuckerstückchen als Regelimpfung 1962. Erst 1990 wurden in Deutschland der letzte einheimische Poliofall registriert. PPS (Post-Polio-Syndrom) Das Post-Polio-Syndrom (PPS) ist eine Poliospätfolgeerkrankung die bei lediglich 3-5% aller Poliopatienten auftritt. Nach einer stabilen Phase von ca. 10-30 Jahren nach der Erstinfektion an Polio tritt das PPS erstmals auf, und ist langsam fortschreitend. Durch eine akute Polio-Infektion, die ein Teil der Nerven im Rückenmark des Patienten absterben lies, übernehmen die restlichen Nerven alle Aufgaben zur Versorgung der Muskelfasern. Auf Grund der Dauerbelastung der verbleibenden Nerven werden diese Überbeansprucht, was zu einem Absterben der Vorderhornzellen im Rückenmark führt. Das bedeutet eine Unterversorgung der Muskulatur, was sich im laufe der Jahre auch auf andere Muskelgruppen ausweitet. Bewegungstherapie (z.Zt. Umstritten), Schmerzmittel als auch Krankengymnastik verhelfen wohl zu einer zeitweise Linderung der Symptome, heilbar ist das PPS jedoch nicht. In der einschlägigen Literatur sind vier nennenswerte Symptome bekannt, aus Sicht der Patienten gibt es jedoch fünf Symptome, die die Lebensqualität beachtlich einschränkt. In einigen Fällen können alle fünf Symptome bei einem Patienten gemeinsam auftreten
1. Starke Müdigkeit Die ungewöhnliche Müdigkeit wird nicht nur durch die körperliche (über)Anstrengung hervorgerufen, sondern auch durch nervlichen Stress und/oder allgemeiner starker Belastung. Es kann zu plötzlichem Einschlafen oder geistigen Ausfällen kommen. 2. Muskel- oder Gelenkschmerzen Durch die permanente Überbeanspruchung sowie Verspannung treten vorübergehende oder chronische Muskelschmerzen auf. Davon betroffen sind in der Regel die HWS, das Rückgrad sowie die Extremitäten. Es wird auch von so genannten „Phantomschmerzen“ berichtet, die nicht lokalisierbar sind und ein „grippeähnliches“ Gefühl darstellen, das oftmals durch den ganzen Körper zieht. 3. Muskelschwäche Muskelpartien die einstmals durch den Polio-Virus infiziert waren, zeigen als erstes Schwächen. Aber auch verschonte Muskeln werden aufgrund jahrelanger Überbeanspruchung von den Spätfolgen betroffen. 4. Atembeschwerden Da die Muskelschwäche sich nicht nur auf die äußeren Extremitäten beschränkt, wird auch die Brustmuskulatur betroffen. Diese verliert nun an Leistungsfähigkeit, so das der Patient Schwierigkeiten beim Atmen bekommt. Daraus resultiert ein geringeres Aufnahmevolumen der Lungen was zu Schlaflosigkeit, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen führen kann. 5. Kälteintoleranz Die Kälteintoleranz gehört zu den am schwersten zu diagnostizierenden Symptomen. Selbst in gut geheizten Räumen empfindet der Patient die Umgebung als kalt. Das es sich dabei nicht um eine „Einbildung“ des Patienten handelt, erkennt man an den extrem kalten Extremitäten (bis hin zu Frostbeulen). Dies mag daran liegen, da die betroffenen Körperteile durch die Spätfolgen der Polio und damit die Zurückbildung der Muskulatur, ohnehin schlecht durchblutet werden. Mögliche Ursachen ist die gestörte Regulation des vegetativen Nervensystems, wodurch eine sonst vorhandene Engstellung der Hauptgefäße bei Kälte ausbleibt. Die Folge ist eine vermehrte Blutansammlung, besonders in den oberflächlichen Venen und damit ein erhöhter Wärmeverlust.
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